"Sicherheitspolitik von unten" - Ziviler Ungehorsam gegen Nuklearrüstung in Mutlangen von 1983 bis 1987
Richard Rohrmoser hat mehrfach in unserem Archiv recherchiert und
auf der Jubiläumsveranstaltung 2018 erstmals über seine
Forschungsvorhaben berichtet. Nun erscheint seine Arbeit in
Buchform, und er wird uns einen Einblick in seine Ergebnisse
ermöglichen.
Ende der 1970er Jahre spitzte sich der Kalte Krieg zwischen der
Sowjetunion und den USA erneut zu. 1983 ließ die
NATO-Nuklearraketen in der Bundesrepublik Deutschland und in
anderen westeuropäischen Ländern stationieren. Vor allem die
schwäbische Gemeinde Mutlangen rückte damals als Standort von
Pershing-II-Raketen in den Fokus der Friedensbewegung und der
Öffentlichkeit. Bis 1987 fanden dort jahrelang Proteste statt, vor
allem Sitzblockaden.
Richard Rohrmoser berichtet über die Entwicklung seines
Forschungsprojektes und beschreibt, wie Mutlangen zu einem
Symbolort der Friedensbewegung in Deutschland wurde. Sein Vortrag
geht zudem der Frage nach, welche Folgen die massenweise
Praktizierung des zivilen Ungehorsams der Friedensaktivist*innen
für die bundesdeutsche Gesellschaft hatte.